Die wohl bekannteste Felsformation bzw. Grotte der Algarve liegt vor Lagos. Wer kennt sie nicht, die typischen Fotos und Postkarten vom türkisblauen Meer und den Felsen? Und ich muss sagen, es lohnt sich tatsächlich, die Grotte anzuschauen. Aus meiner Sicht am besten vom Festland (beim Leuchtturm von Lagos) und per Kajak.
Wer kennt das nicht? Eigentlich hast du überhaupt keine Lust mehr rauszugehen. Du könntest genauso gut jetzt zu Hause die Füße hochlegen. Aber du hattest versprochen vorbeizukommen. Du raffst dich auf, bevor das schlechte Gewissen zuschlägt und machst dich auf den Weg… und es wird ein super-toller, lustiger Abend. So
gestern passiert. Unser Vermieter Pedro arbeitet als Barkeeper in einem Restaurant in der Altstadt von Lagos. Und als wirklich guter wie sich später herausgestellte. Eigentlich waren wir ja schon müde, aber es war unser letzter Abend in Lagos und wir wollten eigentlich noch bei Pedro vorbei. Also raffen wir uns auf – schließlich mussten wir ja auch noch alles mir dem Check-Outlook klären… und was soll ich sagen: der Abend war richtig witzig. Pedro hat sich total über unseren Besuch gefreut und hat erst mal den guten Fusel für uns rausgesucht. Ich hab ungelogen noch nie einen so guten Caipi und Mojito getrunken. Die zweite Runde Cocktails ging auf Pedros Rechnung – Ehrensache 🙂 Wir haben uns super unterhalten, unsere Erlebnisse an der Algarve ausgetauscht und zum Schluss noch Tipps zum Cocktail-und Sangria-Mixen bekommen. Alles in allem ein sehr gelungener Abend!
Wer auf chillige Locations mit Herz und gutem Essen steht, wird „The Garden“ in Lagos lieben. The Garden ist ein/e Garten-Bar und -Restaurant. Die Atmosphäre ist sehr entspannt und die Bedienung sehr freundlich. Angeboten werden u.a. eine BBQ Meat Plate, eine BBQ Fish Plate, Burger, Pommes, selbstgemachter Apple Crumble (lecker!) und vieles mehr. Apropos chillig: der restaurant-eigene Kater hängt auch gerne im Garten ab – der ist völlig tiefenentspannt und lässt sich vom Trubel nicht aus der Ruhe bringen.
Ein schöner Strand zum Entspannen ist der Praia da Dona Ana in Lagos. Er ist fußläufig von der Altstadt erreichbar, kann aber auch mit dem Auto angefahren werden. Der Strand ist auch für Familien mit kleinen Kindern empfehlenswert – da er von der „portugiesischen DLRG“ überwacht wird (ersetzt aber hoffentlich nicht die Aufsicht der Eltern). Da das Wasser angenehm warm ist, bietet es sich hervorragend zum Schwimmen oder Wasserballspielen an. Je nach dem wie der Wind steht, gibt es hier – wenn man Glück hat – ein kostenloses „Wellenbad“.
Übrigens: die Portugiesen sind absolute Fans von Sonnenschirmen. Die Touristen machen es ihnen nach – wobei sie die Schirme teilweise nur halb so gekonnt in den Boden rammen. So ist es nicht selten, dass bei plötzlich auftauchendem Wind einige Sonnenschirme bis zum / auf den nächsten Nachbarn fliegen. Falls jmd, eine Statistik zu Sonnenschirm-Unfälle in Portugal hat, bitte melden 😉
Fotos folgen…
Anders als die Südküste kommt die Westküste der Algarve deutlich windiger daher. Was für Wassersportler optimal ist, ist für Sonnenanbeter nur begrenzt praktisch – ich sage nur „parniertes Schnitzel“ (Sonnencreme + Sand). In letzterem Fall empfehle ich einen Windschutz! Besonders beliebt bei KiteSurfern ist die Praia da Bordeira. Anders als bei vielen anderen Stränden ist dieser Strand sehr weitläufig. Auf dem Weg zum Wasser kommt man an einer großen Düne vorbei. Ein kleiner Surferladen bietet Snacks an. Da der Atlantik kälter als das Mittelmeer ist, eignet es sich zudem besonders gut zum Abkühlen 😉
Die Westküste der Algarve ist wesentlich ursprünglicher als die Südküste. Hier geht es deutlich ruhiger zu. Wir sind mir unserem Mietwagen zum Örtchen Odeceixe (nordwestlichster Ort der Algarve, an der Grenze zu Alentejo) gefahren und sind ein bisschen durch den kleinen Ort spaziert. Zuerst hatten wir uns überlegt, vom Ortskern zum Strand Praia de Odeceixe zu laufen. Zum Glück dann doch nicht, denn die Strecke hat sich noch ziemlich gezogen und wäre auch nicht schön zu laufen gewesen. Am Strand angekommen, haben wir die wundervolle Aussicht von der Küste genossen. Weil wir hier nur einen Zwischenstopp einlegen wollten, sind wir nicht zum Strand runtergegangen (es gibt hier mehrere kleine Buchten und einen großen Sandstrand). Er sah aber sehr einladend aus – vor allem weil der Sandstrand sowohl vom Atlantik als auch vom Fluss Ribeira de Seixe, der hier ins Meer mündet, umgeben ist.
Lässt man die Küste hinter sich und fährt Richtung Norden (von Lagos aus) geht es in die ländliche Gegend der Algarve. Ziemlich hügelig. Wenig touristisch. Landschaftlich abwechslungsreich. Vom höchsten Gipfel der Serra de Monchique (höchstes Küstengebirge der Algarve ), dem Fóia, hat man eine herrliche Sicht über die Algarve. Tipp: In der Serra de Monchique gibt es einige Bergquellen, die frei zugänglich gemacht wurden. Hier kann kostenfrei Wasser „abgezapft“ werden. Selbst die Einheimischen fahren mit leeren Wasserkanistern bepackt zur nächsten Quelle und füllen sich das Wasser aus erster Hand ab.
Den Ort Monichque selbst haben wir nur durchfahren. Aus unserer Sicht hätte es sich nicht gelohnt hier auszusteigen. Stattdessen haben wir ein kleines Picknick in den Hügeln gemacht und sind dank unserem Navi durch „einheimische Wege“ (teils sehr enge, kaum befahrene Wege) gefahren (viel spannender als die großen Hauptverkehrswege!). Unser Highlight waren die 8 allein stehenden Briefkästen am Ende eines Weges irgendwo im nirgendwo, damit der Postbote die in den Hügeln verteilten, schwer zu erreichenden Wohnhäuser nicht einzeln anfahren muss.
Fotos folgen…
Um die Ponta da Piedade (Felsformation bei Lagos) vom Wasser aus zu sehen, empfiehlt sich eine Kajaktour. Wir haben eine 2-stündige Sunset-Tour mit Kayak Adventures gemacht. Die Tour startete an der Hafenburg Forte Ponta da Bandeira und führte zu diversen Felsen und Grotten – bis es dann schließlich wieder zurückging. Da wir bis auf kurze Stopps permanent gepaddelt sind, blieb leider nicht viel Zeit für Fotos. Nichtsdestotrotz hat es super-viel Spaß gemacht, die teils nach Tieren benannten Felsklippen anzuschauen und sich dabei körperlich zu verausgaben.
Wer Lust auf Klamotten shoppen hat, der sollte nach Portimão fahren – zum Einkaufszentrum „AQUA“. Krass ist, dass das Einkaufszentrum von 09 bis 23 Uhr geöffnet hat – auch am Sonntag (Stand 14.08.2016). Wir haben hier einige tolle Teile gefunden 🙂
… oder auch „die letzte Bratwurst vor Amerika“. Ich hatte schon im Reiseführer gelesen, dass der südlichste Zipfel von Europa sehr stark von Touristen frequentiert wird. Dies war auch leider so als wir dort ankamen, sodass wir nur einen kurzen Stopp einlegten. Wenigstens kurz einen Blick auf die Steilküste und den Leuchtturm erhaschen. Und was hat es nun mit der Bratwurst auf sich? Ein ziemlich schlauer Deutsche hatte die Idee, einen Bratwurststand genau hier zu errichten (es gibt auch noch weitere Stände) und ihn mit dem Slogan Letzte Bratwurst vor Amerika zu versehen. Lustige Idee. Die Bratwurst hat zudem gut geschmeckt. Alles in allem sollte man sich die Ecke mal anschauen – ist für mich allerdings nicht das Highlight der Algarve.
Wie auch von Pedro empfohlen sind wir von Lagos mit dem Mietwagen nach Sagres gefahren. Nach ca. 30 Min waren wir an der Fortaleza de Sagres angekommen. Dort bietet sich eine großartige Sicht auf die ca. 60m abfallende Steilküste. Für Landschaftsfoto- Begeisterte ein perfektes Motiv. Nachdem wir die Aussicht genossen hatten, haben wir uns die Festung angeschaut (3€ Eintritt, die sich aus unserer Sicht lohnen; Stand 14.08.2016). Erst hatten wir etwas Sorge, dass die Fortaleza komplett überlaufen ist (aufgrund der vielen Autos, die davor standen) – aber aufgrund der Weitläufigkeit des Geländes war dies überhaupt nicht der Fall.
Unser Host in Lagos, Pedro, (wir hatten ein kleines Appartement in Lagos gebucht) ist echt hilfsbereit und kommunikativ. Er stammt aus Lagos und hat uns einige Tipps rund um die Algarve gegeben:
Lagos: Idylische Kleinstadt mit zahlreichen Restaurants in der Altstadt, einem Sandstrand im Osten (Maia Praia) und einigen Strandbuchten westlich der Hafenburg. Spaziergang nach Westen entlang der Küste bis Praia da Luz empfehlenswert.
Sagres: Steile Klippenwände. Tolle Aussicht.
Westküste: Viele kleine, nicht so überfüllte Strände, die am Rande des Naturparks liegen. Weniger touristisch und somit ursprünglicher, aber auch stürmischer.
Monique: Ort im Küstengebirge. Empfehlenswert, um auch das Hinterland der Algarve kennenzulernen.
Portimão: Beherbergt ein großes Einkaufszentrum. Lohnt sich für Shoppingtouren.
Tavira: Hafenort nahe der spanischen Grenze.
Eingerahmt von einer mächtigen Stadtmauer erstreckt sich die Altstadt von Lagos vom Norden bis zum Hafen. Zahlreiche Gassen, Cafés, Restaurants und kleine Läden laden zum Bummeln ein. Streetart-Liebhaber sollten zudem die Augen offen halten – es gibt einige spannende Wandmalereien zu bestaunen 🙂
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